Kinder lernen, wenn sie begeistert bleiben. Und das gelingt, wenn sie in ihrem Lernen nicht behindert werden, wenn das Spiel als begeisterndes Lernen verstanden wird. Gerhard Hüther sagte dazu in seinem Buch “Rettet das Spiel”:

„Kleine Kinder erleben täglich eine große Anzahl solcher Begeisterungsstürme einschließlich der damit einhergehenden »Düngerfreisetzung« in ihrem Hirn. Das ist der Grund dafür, dass sie mit so großer Lust in so kurzer Zeit so viel lernen. Nicht durch Belehrungen und Unterweisungen oder sonstige »Fördermaßnahmen«, sondern indem sie spielerisch jeden Tag ein bisschen mehr über die Welt herausfinden, vor allem über ihre eigenen Möglichkeiten, diese Welt zu entdecken und zu gestalten. Ausprobieren, was geht. Herausfinden, wie etwas zusammenpasst oder zerlegt werden kann. Sich selbst, den eigenen Körper, seine Gefühle, seine mentalen Fähigkeiten kennenlernen, eigene Talente und Begabungen entdecken, besondere Fähigkeiten einüben und zur Meisterschaft weiterentwickeln –das alles machen Kinder im Spiel, absichtslos, zweckfrei und unbewusst, ganz von allein. Die Biologen bezeichnen das als einen »sich selbst organisierenden Prozess«: Wenn alles passt und die Voraussetzungen dafür günstig sind, entfaltet ein Mensch, zunächst als Kind, aber auch noch später als Erwachsener, die in ihm angelegten Potenziale von ganz allein.“

Die Aufgabe von Eltern und Pädagogen oder Lernbegleitern ist es also, einen Ort zu schaffen, wo das möglich ist. Wo Kinder ständig das lernen können, was sie gerade begeistert. Die Lernwerkstatt und unser pädagogischer Ansatz geht in diese Richtung. Damit geben wir Kindern die Chance, das und dort zu lernen, was und wo sie wollen – zum Beispiel zuhause oder in der Natur oder eben in der Schule.

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